Lernertrag aus der Ringvorlesung zu Nicäa - „Orthodoxe Friedensethik“ :Online-Portal und Friedensaufruf „Christus und dem Evangelium treu bleiben“

Das zentrale Online-Portal der christlichen Friedensinitiative "Christen gegen den Krieg" wurde im März 2022 von der belarussischen Gruppe "Christian Vision" gegründet. Sie entstand als Reaktion auf die russische Invasion in der Ukraine und dokumentiert seither die Haltung christlicher Gemeinschaften in Russland, Belarus, der Ukraine und anderen Ländern zu diesem Krieg.
Die Seite bietet Gespräche mit Geistlichen, Theologen und Friedensaktivist:innen sowie Analysen zu kirchlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen, und Information über verfolgte Christ:innen aus der Region.
Es werden Friedensgebete und Litaneien veröffentlicht, die in Gottesdiensten verwendet werden können, um für den Frieden zu beten.
Bei Ihrer Vorlesung stellt Prof. Dr. Regina Elsner aus Münster diese Initiative vor, nachdem sie eindrücklich entwickelt hatte, wie aus derselben Orthodoxen Theologie völlig unterschiedliche Einschätzungen zu Krieg, Frieden, der Rolle der Kirche und der des Staates entstehen können.
Glaubensbekenntnis als Friedensaufruf
Am Weihnachtsfest in Russland, dem 7. Januar 2025, erschien der Aufruf "Christus und dem Evangelium treu bleiben". Er ist als Glaubensbekenntnis verfasst von Geistlichen und Laien der Russischen Orthodoxen Kirche, die zwar in Russland bleiben, aber den Krieg ablehnen.
Dem Text vorangestellt ist dieser Passus:
"Jeder, der die hierin enthaltenen Thesen teilt und bereit ist, sie an andere weiterzuleiten, sei es mündlich oder schriftlich, öffentlich oder auf privatem Weg, kann sich als Teilnehmer an diesem Bekenntnisakt betrachten."