Andreas Püttmann im Gespräch - NRWeltoffen und Akademie luden ein:Rechtspopulismus als Herausforderung für Kirchen und Zivilgesellschaft

Gemeinsam mit dem Projekt "NRWeltoffen" – Gemeinsam für ein weltoffenes Aachen" an der Volkshochschule (vhs Aachen) hatten wir für den 2. Dezember 2025 Andreas Püttmann zu einem Vortrag in Aachen eingeladen. Der Politikwissenschaftler, freie Journalist und Buchautor sprach über den Rechtspopulismus als Herausforderung für Kirchen und Zivilgesellschaft sowie über die Antworten, die Christ:innen auf die Bedrohung der Demokratie geben sollten oder geben müssten.
Püttmann wies dabei auf Widersprüche bei Vertreter:innen und Anhänger:innen radikaler oder extrem rechter Parteien hin. Einerseits bemängelten diese, dass die liberale Demokratie ihnen als angeblich autoritäres System keine Meinungsfreiheit zugestehen würde. Zugleich betonten sie, dass sie für die Meinungsfreiheit kämpfen würden, wobei sie jedoch lediglich ihre eigene Meinungsfreiheit meinten und keineswegs die ihrer Kritiker:innen. Sobald rechtspopulistische und völkisch-nationalistische Parteien und Politiker:innen an der Macht seien, würden sie damit beginnen, die Meinungsfreiheit und die freiheitliche Demokratie im eigenen Sinne einzuschränken oder zu reglementieren. Sie würden das Staatswesen dabei grundlegend umbauen wollen, so Püttmann.
Ein weiterer Widerspruch bestehe darin, dass solche Menschen die Demokratie anzweifeln und sie als autoritäres System "denunzieren" würden – sich zugleich aber einen autoritären und oftmals auch völkisch homogenen Staat herbeiwünschten. Parteien am äußerst rechten Rand betonten zwar, erläuterte der Politikwissenschaftler, dass sie für das Christentum oder für die christliche Tradition in Europa einstehen würden. Gleichzeitig verunglimpften und beschimpften deren Anhänger:innen immer wieder Kirchen, Christ:innen und Würdenträger:innen, sollten diese Rechtsextremismus und Rassismus kritisieren.
Püttmann betonte, dass Christ:innen, die den Grundwerten ihres Glaubens folgten, keine rechtspopulistischen oder völkischen Parteien wählen könnten.
Bild und Text: Michael Klarmann, Aachen