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Reihe „Einwände“ - zu Gast: Ulrich Schneider:Führen Krisen zum Sozialabbau? – Eine sozialpolitische Bestandsaufnahme

„Wie bekommen wir den Karren wieder aus dem Dreck? Was müssen wir ändern? Denn ohne Änderungen geht es nicht. Für unser aller Gemeinwesen und unser aller Demokratie“ (Ulrich Schneider).
Reihe 'Einwände'
Datum:
Mittwoch, 19. November 2025 18:00 - 20:00
Art bzw. Nummer:
A# 40389
Von:
Die Reihe "Einwände" ist eine Kooperation der Bischöflichen Akademie mit attac, Evangelisches Erwachsenenbildungswerk, Eine Welt Forum, Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW - Club Städteregion Aachen, Volkshochschule (VHS) Aachen
Ort:
Haus der Evangelischen Kirche
Frère-Roger-Straße 8-10
52062 Aachen

Ulrich Schneider analysiert die politischen Maßnahmen der letzten Jahre im Umgang mit zentralen Krisen wie der COVID-19-Pandemie, der hohen Inflation infolge von Lieferkettenstörungen und Energiepreissteigerungen sowie den sozialen Folgen des Ukraine-Kriegs.

Dazu zieht er in seinem aktuelle Buch "Krise. Das Versagen einer Republik" eine kritische Zwischenbilanz: Aus seiner Sicht haben die politischen Reaktionen auf diese Krisen nicht zur Reduzierung gesellschaftlicher Ungleichheit beigetragen – im Gegenteil. Er argumentiert, dass sozialpolitische Schieflagen teils verschärft wurden, etwa durch unzureichende Entlastungsmaßnahmen für Menschen mit geringem Einkommen oder durch die geringe Zielgenauigkeit mancher Hilfsprogramme.

Laut Daten und Studien des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zeigt sich, dass insbesondere untere Einkommensgruppen stärker von Preissteigerungen bei Lebensmitteln und Energie betroffen waren. Staatliche Ausgleichsmaßnahmen greifen nicht immer vollständig. Auch die weiter zunehmende Vermögensungleichheit in Deutschland zählt im europäischen Vergleich zu den höchsten.

Trotz seiner Kritik plädiert Schneider nicht für Resignation. Vielmehr betont er die Notwendigkeit einer politischen Debatte über grundlegende Annahmen sozialer Gerechtigkeit, insbesondere im Hinblick auf wirtschaftspolitische Denkschulen wie den Neoliberalismus, dessen Annahmen – etwa das Vertrauen auf Selbstregulierung der Märkte – laut Schneider nicht mehr zeitgemäß seien.
Die Veranstaltung bietet Raum zur Diskussion darüber, inwieweit Krisen in Deutschland strukturelle soziale Ungleichheiten verstärken und welche politischen Konsequenzen daraus gezogen werden könnten.

Krise. Das Versagen einer Republik

Cover des Buches von Ulrich Schneider, Krise. Das Versagen einer Republik

"Das neue Buch von Ulrich Schneider zeigt überzeugend, dass wir die großen Krisen unserer Zeit nur mit einer geeinten und solidarischen Gesellschaft überwinden können. Und es benennt zahlreiche Dimensionen der Sozialpolitik, wie die Solidarität in Deutschland wieder gestärkt werden kann."

Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW)

Organisatorisches

Porträt eines Mannes, es zeigt den langjährigen ehemaligen Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Ulrich Schneider

Leitung 

Martin Stankewitz, Akademie des Bistums Aachen, Dozent

 

Referent

Ulrich Schneider war von 1999 bis 2024 Hauptgeschäftsführer des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes mit Sitz in Berlin und ist nun als freier Autor, Berater und Sozialexperte tätig. Er ist Autor verschiedener Publikationen zu den Themen Armut in Deutschland, Verantwortung des Sozialstaates und soziale Gerechtigkeit. 2024 erschien sein Buch "Krise. Das Versagen einer Republik". 

 

Kosten

Diese Veranstaltung können wir Ihnen kostenfrei anbieten. 

 

Anmeldung 

Anmeldeschluss zwei Tage vor Veranstaltungsbeginn.

Anmeldung bitte bei

Simone Graff
0241 453-162

Haus der Evangelischen Kirche
Frère-Roger-Straße 8-10
52064 Aachen