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Autobiographischer Roman der amerikanischen Dichterin:Sylvia Plath, Die Glasglocke - Teil 1: Biographie

Teil 1: Biographie der Dichterin Sylvia Plath, perspektivisch durch den Originalton ihrer Tagebücher vertieft (Teil 2 am 5. März 2026).
Plakette mit der Inschrift 'Sylvia Plath (1932-1963), Dichterin, lebte hier 1960-1961', angebracht an einem Haus in Camden
Datum:
Donnerstag, 26. Februar 2026 18:00 - 19:30
Von:
Kooperationsveranstaltung des Evangelischen Erwachsenenbildungswerks im Kirchenkreis Aachen
Ort:
Haus der Evangelischen Kirche
Frère-Roger-Straße 8-10
52062 Aachen

Blauer Raum 

Sylvia Plath (1932-1963) gehört zu den amerikanischen Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts, die zur feministischen Ikone wurden. Ihre 1962 entstandene Gedichtsammlung Ariel im Stil der „confession poetry“ und ihr 1961 geschriebener Roman Die Glasglocke begründeten diesen Ruf. Dass sie sich am 11. Februar 1963 dreißigjährig das Leben nahm, trug wesentlich zur Mystifizierung von Person und Werk bei: Sie hinterließ die dreijährige Tochter Frieda, den einjährigen Sohn Nicholas und ihren Ehemann, den Dichter Ted Hughes. Ihr literarischer Stern begann gerade aufzugehen.

Ihre Tagebücher, die von Ted Hughes veröffentlicht wurden, sprechen noch frisch und unmittelbar zu heutigen Menschen. Ihre Sprache ist zart und verletzlich, aber auch nüchtern und kühl, humorvoll und bisweilen beißend–sarkastisch.

Sylvia Plath setzte sich in ihren Gedichten und in ihrer Prosa mit den Schatten der Vergangenheit auseinander, dem frühen und traumatischen Verlust des Vaters. Sie kämpfte um die Befreiung aus einer symbiotischen Mutterbeziehung. Sie rang mit dem amerikanischen Frauenbild der 1950er-Jahre um eine eigenständige weibliche Identität und um ihre berufliche Selbstbestimmung als Schriftstellerin.

Schon als kleines Kind auf das trügerische Lernmuster koordiniert: "Leistung gewinnt Anerkennung und Liebe", wurde sie zerrissen zwischen grandiosen Hochgefühlen und tiefer Depression. Tragischerweise wurde sie nach ihrem ersten Suizidversuch, wie in der amerikanischen Psychiatrie der 1950er-Jahre üblich, mit Elektroschocks behandelt. Dies löste bei ihr später immer wieder traumatische Angstzustände aus.

Fasziniert lässt sich ihr künstlerischer Wahrheitsprozess verfolgen, wie trotz ihrer Depressionen ihre schöpferisch-poetische Kraft immer wieder heilsam hervorbricht. Ihre teils verzweifelte, teils selbstironische Selbstanalyse ist erlebbar, auch ihre psychologische "Feinsicht" für Menschen und ihr Röntgenblick durch die Konsumoberflächen der amerikanischen Gesellschaft der McCarthy-Ära. Der republikanische Senator Joseph McCarthy verfolgte während des Kalten Krieges eine Linie des Antikommunismus, die auch vermeintliche Sympathisanten der Denunziation und Verhaftung aussetzte. 

In der Veranstaltung geht es im ersten Teil um die Biographie von Sylvia Platz, perspektivisch durch den Originalton ihrer Tagebücher vertieft. Im zweiten Teil steht der Roman im Mittelpunkt, nicht als durchgängige Lektüre, sondern in beispielhaften Textauszügen als Zeugnis existenzieller Suche nach dem eigenen weiblichen Selbst. Die Selbstbildung als Frau und als Schriftstellerin bleibt bei Sylvia Plath zugleich konfliktreich und fragil. Aus welchen psychologischen und gesellschaftlichen Gründen? Das gilt es herauszufinden.

Weiterer Termin (Teil 2)

5. März 2026

Sylvia Plath

Porträtfoto der Autorin Sylvia Plath

Die Dichterin Sylvia Plath, geboren 1932 in Boston, war verheiratet mit dem Dichter Ted Hughes. Nach ihrem Selbstmord 1963 in London wurde sie mit dem Roman Die Glasglocke und dem Gedichtband Ariel zu einer internationalen Ikone der Frauenbewegung.

Die Glasglocke - Lektüre

Buchcover: Sylvia Plath, Die Glasglocke (Roman), mit einem grafischen Muster aus konzentrischen Kreisen als Titelbild

"Es war ein verrückter, schwüler Sommer, dieser Sommer, in dem die Rosenbergs auf den elektrischen Stuhl kamen und ich nicht wusste, was ich in New York eigentlich wollte": Die neunzehnjährige Esther gewinnt eine vierwöchige Hospitanz bei einem Modemagazin in New York, garniert mit Partyeinladungen und Werbegeschenken. Doch Esther, bisher strebsame Studentin, kann sich weder in den Arbeitsalltag so recht einfinden noch die Verlockungen der Stadt genießen. Sie fühlt sich, als lebte sie unter einer Glasglocke, die sie mehr und mehr von allem trennt …

Der Roman ist als Taschenbuch beim Suhrkamp Verlag erschienen und kostet 12,00 Euro.

Termine: Donnerstag, 26.02.2026 und Donnerstag, 05.03.2026; jeweils 18.00 – 19.30 Uhr

Teilnahmegebühr: keine

Organisatorisches

Veranstalter:innen

Evangelisches Erwachsenenbildungswerk im Kirchenkreis Aachen in Kooperation mit der Akademie des Bistums Aachen

Leitung 

Gunhild Grossmann, Evangelisches Erwachsenenbildungswerk im Kirchenkreis Aachen

Referentin

Sylvia Engels, Pfarrerin 

Kosten

Die Teilnahme ist kostenfrei.

 

Anmeldung

Die vorherige Lektüre des Romans ist wünschenswert.

Anmeldeschluss zwei Tage vor Veranstaltungsbeginn.

Anmeldung bitte bei

Simone Graff
0241 453-162

Haus der Evangelischen Kirche
Frère-Roger-Straße 8-10
52064 Aachen