Weihnachtstagung:Wahrer Gott und wahrer Mann?

Ist es egal, ob in der Krippe ein "holder Knabe mit lockigem Haar" oder ein "holdes Mädchen mit lockigem Haar" liegt? Macht es einen Unterschied, dass die Inkarnation Gottes in einem männlichen Körper und nicht in einem weiblichen Körper stattfand?
Spielte früher das Geschlecht Christi eine Rolle in der Theologie oder nicht? Wenn ja, welche Rolle nahm es in theologischen Diskussionen ein und welche theologischen Konsequenzen zog man daraus? So dachte man zum Beispiel auch darüber nach, ob Gott nicht auch eine Frau hätte werden können. Warum wurde er dann aber Mann, wenn er doch anders gekonnt hätte?
Sind Männer "erlöster", weil der Erlöser ein Mann ist? Haben es Männer schwerer, weil Christusnachfolge dann auch Nachfolge eines bestimmten Männlichkeitsideals bedeutet?
Das männliche Geschlecht Christi ist eine theologische Herausforderung für alle Geschlechter.
Die Tagung begibt sich auf eine Spurensuche in der Bibel und der Theologiegeschichte und spürt diesen Fragen und dieser Herausforderung nach. Die Antworten sind vielfältig und erstaunlich. Weihnachten, das Fest der Menschwerdung Gottes, zieht weite und auch ungeahnte Kreise, die uns tief in die Theologie ziehen, und bis hinein in kirchliche Geschlechtervorstellungen und Geschlechterpolitik. Nimmt man die Menschwerdung Gottes ernst, dann muss man auch über das männliche Geschlecht Christi kritisch nachdenken, ob es eine theologische Bedeutung hat, und falls ja, welche (nicht).
„Wahrer Gott und wahrer Mann“ - Tagungsband

Jesus war ein Mann und wurde auch so bezeichnet (Joh 1,30). Dies gilt nicht nur für seinen Körper und sein biologisches Geschlecht, sondern auch für sein öffentliches Auftreten im Kontext der antiken Mittelmeerkultur.
Aber welche theologische Bedeutung kommt diesem biologisch und kulturell eindeutigen Sachverhalt zu?
Der Sammelband geht zurück auf eine Fachtagung an der Universität Siegen im Jahr 2022, die sich den Fragen widmete, die mit diesem Sachverhalt verbunden sind. Herausgeber sind neben dem Referenten der Tagung, Mathias Winkler, auch zwei Professoren der Universität Siegen: Markus Lersch (Systematische Theologie) sowie Hans-Ulrich Weidemann (Biblische Theologie).
Ist das Mannsein Jesu theologisch irrelevant – oder hat es Konsequenzen für die Christologie, die Ekklesiologie und andere Bereiche kirchlicher Reflexion und Praxis?
Wenn inzwischen der jüdischen Identität des menschgewordenen Gottessohnes eine hohe theologische Relevanz zugesprochen wird, wie steht es dann um seine Männlichkeit? Der Band sucht nach den Bedeutungen, die vom Neuen Testament über die Alte Kirche und das Mittelalter bis in die Gegenwart dem männlichen Geschlecht Jesu zugeschrieben wurden und werden. In welchen theologischen Diskursen spielt das männliche Geschlecht Jesu (k)eine Rolle? Welche Geschlechteranthropologien stehen dabei im Hintergrund? Unterschiedliche theologische Disziplinen machen sich auf die Suche nach dem argumentativen Stellenwert des männlichen Geschlechts Jesu in der Theologiegeschichte.
Organisatorisches
Veranstalterin
Akademie des Bistums Aachen
Leitung
Dr. Angela Reinders (Akademie des Bistums Aachen, Direktorin)
Referent
Mathias Winkler, PD Dr. theol. habil., ist Professor für Exegese und Hermeneutik des Alten Testaments in der Fakultät für Katholische Theologie an der Universität Regensburg. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen Biblical Masculinity Studies, Theophaniedarstellungen des AT und das Sprichwörterbuch.
Kosten
* Die Ermäßigung gilt für Schüler:innen, Studierende (bis zur BAföG-Fördergrenze, das Studium wurde also vor Vollendung des 45. Lebensjahres begonnen), Auszubildende sowie Empfänger:innen von Grundsicherung und Arbeitssuchende. Bitte legen Sie einen Nachweis zu Beginn der Veranstaltung vor.
Den Tagungsbeitrag zahlen Sie bitte bei Ankunft an der Rezeption, bar oder per EC-Karte (keine Kreditkarten).
Anmeldung
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0241 47996-25
ichnehmeteil@bistum-aachen.de
Akademie des Bistums Aachen
Leonhardstraße 18-20
52064 Aachen
Anmeldefrist: 31.11.2025
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