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Newsletter der Bischöflichen Akademie im Bistum Aachen
 
  
  
 
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5. Juni 2025

 
 
 
 
Liebe Interessierte an der Arbeit unserer Akademie, liebe Freundinnen und Freunde, liebe Gäste,
 

Doris Day besang das Thema in „Que sera“, Abba in „Slipping through my Fingers“, „What Was I Made For?“ von Billie Eilish trug vor zwei Jahren musikalisch zum Erfolg des Barbiefilms bei.

Wenn dies zu viel Popkultur ist und es gern etwas „akademischer“ werden sollte, so ist das ein berechtigtes Anliegen.

Die Essenz aus den Liedern also in der Variante von Ludwig Honnefelder, Philosoph, Theologe und Pädagoge, emeritierter Professor der Universität Bonn: „Auf dem Grund der Frage ‚Was soll ich tun?‘ erscheint die grundsätzlichere Frage ‚Wer will ich sein?‘, und sie ist beantwortet, wenn ich mich selbst als das Subjekt erfasse, das seinem Gewissen folgt, um dann dieses Subjekt zu sein.“

Er schreibt dies in seinem Buch von 2017, Was soll ich tun, wer will ich sein? Vernunft und Verantwortung, Gewissen und Schuld, Velbrück Verlag.

Dass wir uns damit beschäftigt haben, wer wir sein wollen, das erkennen Sie am Erscheinungsbild. Das tief magentafarbene Logo ist einem Blau gewichen, nach und nach werden Schilder, Möbel, Drucksachen, auch Internetadressen und Bezeichnungen gegen etwas Neues ausgetauscht.

So beschrieben klingt es vordergründig nach einer kosmetischen Maßnahme.

Im Hintergrund haben Prozesse stattgefunden, die daraus mehr machen als einfach nur einen Farbwechsel. Was ist denn eigentlich „die Kirche“, was ist „das Bistum Aachen“? Wer sich auf die Suche machte, fand einen bunten Strauß verschiedener Initiativen und Adressen, jeweils mit eigenem Logo und eigener Anmutung platziert, eben wie auch unsere Akademie.

Aus einer ähnlich großen Markenwelt haben sich schon Bistümer wie Münster und Fulda verabschiedet, die Marke „katholische Kirche“ in den Vordergrund gestellt und sich in ihren Bildmarken auf das ursprüngliche Symbol besonnen, das Kreuz.

Die Professionalität dahinter forderte schon vor fünf Jahren der Kommunikationsberater Erik Flügge. In der Zeitschrift „Christ und Welt“ beklagte er damals, „dass die Kirche ‚ständig und überall anders‘ auftritt: ‚Mal heißt sie DBK, dann wieder Diözese oder Erzbistum, sie nennt sich KEB, Bahnhofsmission und ZdK, sie heißt Caritas oder BDKJ. Sie hat gelbe Logos und rote, Kreuze, Tauben und Flammen, abstrakte Formen und schlichte Schriftzüge.‘ Eine derartige ‚Nicht-Markenkommunikation‘ habe den Effekt, dass die Kirche als schwächer wahrgenommen wird, als sie ist.“

Jetzt also steht auch über den pastoralen Räumen, Einrichtungen und Initiativen des Bistums Aachen das Label „Katholische Kirche“, denn so nimmt die Gesellschaft erst einmal wahr, wer denn eigentlich dahintersteckt. Dass mit dem klaren Adjektiv die Ökumene leidet, das schmerzt, ist aber noch ein Entwicklungsschritt in die Zukunft.

„Wer will ich sein?“ Nun hat jenseits der Popmusik Ludwig Honnefelder im Einstieg die Frage mit dem Subjekt verbunden, „das seinem Gewissen folgt“. Wo hat dieser Prozess etwas mit Gewissensentscheidungen zu tun?

Stichworte dazu gab schon Klaus Schmidt in einem der ersten Standardwerke zum Thema der Unternehmensidentität vor 30 Jahren, etwa, „dass in Krisen ein besonderer Bedarf an Corporate Identity besteht“, wie er in seinem Vorwort schrieb (Corporate Identity in Europa. Strategien, Instrumente, erfolgreiche Beispiele, Campus Verlag, Frankfurt/New York 1994). Er benannte auch die „gesellschaftlichen und volkswirtschaftlichen Bedingungen, die Corporate Identity in zunehmendem Maße notwendig machen“. Hier nannte er an erster Stelle den Wertewandel. Der hat mit dem Gewissen zu tun: Welche Werte leiten? Welche Werte brauchen eine tiefere Verankerung in der Gesellschaft? Wo müssen „die Stärken und Schwächen, die Gemeinsamkeiten und Konflikte sowie die Potenziale und Ressourcen erkannt, behandelt und entwickelt werden?“ (Seite 22).

Gewissensfragen, denen wir uns unter gemeinsamer Dachmarke als Einrichtung des Bistums Aachen weiterhin widmen: im Juni etwa in der Auseinandersetzung mit dem Wert des Friedens, der durch Kriege und Konflikte bedroht ist. Mit dem Wert politischen Zusammenhalts, der durch Populismus und Machtansprüche angefragt wird, wovon im nächsten Monat auch Medien erzählen (Ich Capitano, Binge), und der von großen Denkerinnen wie Hannah Arendt fundiert konzipiert wurde. Dem Wert des grenzüberschreitenden Einsatzes für Sinn, den wir durch einen Workshop beleben. Mit dem Wert religiösen Zusammenhalts in Zeiten, in denen politisches Handeln die Frage nach gemeinsamen Glaubenswurzeln überlagert.

Lust, mit uns weiter über Ihre Werte des Lebens, der Arbeit, der Umwelt nachzudenken? Treffen Sie uns gern gemeinsam mit der Fokusgruppe Sustainability & Social Entrepreneurship des digitalHUB e.V. auf dem Festival KIMIKO, um sich Fragen nach den eigenen Werten spielerisch anzunähern.

Wir freuen uns auf Sie, dort oder hier in der Akademie des Bistums Aachen oder online,

im Namen des ganzen Teams der Akademie und mit herzlichen Grüßen
Dr. Angela Reinders, Direktorin

 
 
Unsere Veranstaltungen im Juni
 
Kaffee
 
© Engin Akyurt/pixabay
Reihe 2 - fünf Nachmittage
 
Café Hebräisch – „Die Stimme der Turteltauben ist zu hören in unserem Land“ (Hohes Lied 2,12)
 
Montag, 2. Juni 2025 14:30 - 16:45
Das Hohelied als sommerliche Lektüre voller Gartenmethaphorik.
 

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Michaelskirche in Mostyshche (Dorf in der Region Chernihiv)
 
© Maksym Diachenko/unsplash
Vorlesung im Rahmen der Ringvorlesung „Einigungen und Trennungen im Glauben - 1700 Jahre erstes Ökumenisches Konzil von Nicäa (325)“
 
Orthodoxe Friedensethik – Perspektiven nach Nicäa
 
Montag, 2. Juni 2025 18:30 - 20:00
Kooperation des Instituts für Theologie an der RWTH Aachen University und der Bischöflichen Akademie
Als ein erstes gemeinsames Konzil hat Nicäa geeint. Als ein erstes gemeinsames Konzil hat Nicäa Trennungen vorbereitet. Als ein erstes gemeinsames Konzil hat Nicäa Relevanz für heute.
 

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Carl Fredrik Reuterswärd, 'Non-Violence', 1984, Skulptur vor dem UN-Hauptsitz in New York
 
© Didier Moïse
Vernetzungen zwischen Wissenschaft und Praxis - interdisziplinäre Tagung
 
„Nie wieder Krieg?“ - Potenziale und Grenzen des Pazifismus in Geschichte und Gegenwart
 
Mittwoch, 4. Juni 2025 13:00 - Freitag, 6. Juni 2025 12:30
Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Bischöflichen Akademie.
„Nie wieder Krieg!“ Angesichts gegenwärtiger bewaffneter Konflikte stellt sich die Frage nach den Möglichkeiten gewaltloser Konfliktlösungsstrategien. Die interdisziplinäre Tagung fragt nach Potenzialen und Chancen pazifistischer Ansätze.
 

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Dr. Ilko-Sascha Kowalczuk
 
© Ekko von Schwichow
Pazifismus heute - der Freiheitskampf der Ukraine und wir
 
Mittwoch, 4. Juni 2025 19:00 - 20:30
Kooperation der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Bischöflichen Akademie
Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine 2022 ist die Frage nach europäischer Solidarität und gesamtgesellschaftlichen Zusammenhalts unter dem Stichwort „Frieden“ strittig.
 

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NATO-Airbase Geilenkirchen
 
© US Air Force
Studientag
 
Besuch der NATO-Airbase Geilenkirchen
 
Donnerstag, 5. Juni 2025 9:30 - 14:00
Zu Gast auf der NATO-Airbase an der deutsch-niederländischen Grenze: die Aufgaben des Stützpunktes kennenlernen und ein Flugzeug von innen sehen.
 

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Dreiländerfahnen in Vaals
 
© Stadt Aachen/Andreas Herrmann
Gegensätze anerkennen, Unklarheiten aushalten, Gemeinsamkeiten entdecken | Tegenstellingen erkennen, onzekerheden verdragen, overeenkomsten ontdekken
 
Sinnhorizonte an den Grenzen
 
Donnerstag, 12. Juni 2025 16:00 - 20:00
In Kooperation mit dem niederländischen Honorarkonsulat Aachen und einem euregionalen Netzwerk. | In samenwerking met het Nederlandse ereconsulaat in Aken en een euregionaal netwerk.
Populismus, Gewalt und Ambiguitätstoleranz: ein Workshop für politische Debattenkultur - Populisme, geweld en ambiguïtolerantie: een workshop over politieke debatcultuur.
 

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Reihe 'Einwände'
 
© Bischöfliche Akademie des Bistums Aachen
Reihe "Einwände"
 
Gespaltene Gesellschaft? - politische Ökonomie des Populismus
 
Donnerstag, 12. Juni 2025 18:00 - 20:00
Die Reihe "Einwände" ist eine Kooperation der Bischöflichen Akademie mit attac, Evangelisches Erwachsenenbildungswerk, Eine Welt Forum, Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW - Club Städteregion Aachen, Volkshochschule (VHS) Aachen
Die „Anywheres“ und „Somewheres“ oder die Kosmopoliten und Kommunitaristen: In der wissenschaftlichen und öffentlichen Diskussion wird eine neue Konfliktlinie beschrieben, die zwischen zwei Gruppen verläuft.
 

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Schma Jisrael (Höre, Israel)
 
© Friedbert Simon/pfarrbriefservice.de
Vorlesung im Rahmen der Ringvorlesung „Einigungen und Trennungen im Glauben - 1700 Jahre erstes Ökumenisches Konzil von Nicäa (325)“
 
Judentum und Christentum: eine interkulturelle Perspektive auf Nizäa
 
Montag, 16. Juni 2025 18:30 - 20:00
Kooperation des Instituts für Theologie an der RWTH Aachen University und der Bischöflichen Akademie
Als ein erstes gemeinsames Konzil hat Nicäa geeint. Als ein erstes gemeinsames Konzil hat Nicäa Trennungen vorbereitet. Als ein erstes gemeinsames Konzil hat Nicäa Relevanz für heute.
 

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Brunnen mit der Statue Kaiser Karls auf dem Aachener Markt vor dem Rathaus
 
© Stadt Aachen/Andreas Herrmann
Unterwegs mit dem Stadtarchäologen - Stadtrundgang Aachen
 
Auf den Spuren der Aachener Königspfalz
 
Dienstag, 17. Juni 2025 17:00 - 18:30
„Der Boden, der uns trägt, ist ein Archiv unserer Geschichte“ (Andreas Schaub, Stadtarchäologe in Aachen).
 

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'ICH CAPITANO' - Filmplakat (Ausschnitt)
 
© X Verleih
Film mit anschließendem Gespräch im Rahmenprogramm zum 39. Aachener Weltfest
 
ICH CAPITANO
 
Dienstag, 17. Juni 2025 18:00 - 20:30
Eine Veranstaltung des Eine Welt Forum Aachen in Kooperation mit der Bischöflichen Akademie Aachen, dem Evangelischen Erwachsenenbildungswerk im Kirchenkreis Aachen und dem Netzwerk Nachhaltiges Aachen sowie Apollo Kino&Bar Aachen.
Ein berührender und aufrüttelnder Film über die Hoffnung auf ein besseres Leben.
 

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Plakat zur Serie 'The Handmaid's Tale'. Rechts im Bild steht die Hauptfigur, eine Magd, sie wird bedroht von einem bewaffneten Mann links im Bild, dessen Gesicht nicht erkennbar ist.
 
© hulu/Amazon Prime
Serie zum Anschauen vorab: „The Handmaid's Tale“
 
Binge - der Serienzirkel
 
Dienstag, 24. Juni 2025 19:00 - 21:00
Serien besprechen und deren Themen reflektieren. Gemeinsam Fragen stellen, Plots aufs eigene Leben beziehen und Gedanken dazu teilen - wie ein Literaturkreis für Serien. Einstieg jederzeit möglich.
 

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Hannah Arendt
 
© American Memory
Lesung und Gespräch mit Karl-Heinz Breier
 
Hannah Arendt im Gepäck - sieben Wege zum Politischen
 
Donnerstag, 26. Juni 2025 18:30 - 20:15
Welche Denkgewohnheiten können den Kompass des eigenen politischen Denkens justieren? In krisenbehafteter Zeit mit Hannah Arendt auf einer inspirierenden Entdeckungsreise.
 

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Samuel salbt David, Synagoge Dura Europos, Syrien, 3. Jh.
 
© Synagoge Dura Europos
Theologie in Sprache (Hebräisch)
 
David wird heimlich zum König gesalbt (1 Sam 16)
 
Freitag, 27. Juni 2025 17:00 - Sonntag, 29. Juni 2025 14:00
David wird heimlich zum König gesalbt und gelangt als Musiker an Sauls Hof.
 

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Vorschau auf unsere Veranstaltungen
 
 
Ausschnitt eines Buchtitels: Hans Joas, Universalismus
 
© Suhrkamp Verlag, Berlin
 
Vortrag von Hans Joas zur Vorstellung seiner Neuerscheinung
 
Hans Joas, Universalismus - Weltherrschaft und Menschheitsethos
 
3. Juli 2025
„Ohne Reflexion auf die Geschichte eines Ideals können wir auch unsere Bindung an dieses weder uns selbst noch anderen umfassend verständlich machen“ (Hans Joas).
 

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Julia Krajewski, Siegerin im SAP-Cup 2024, CHIO Aachen
 
© CHIO Aachen/Jasmin Metzner
 
StreitBAR: Tierwohl im Reitsport
 
11. Juli 2025
Diese Veranstaltung findet in Kooperation mit dem CHIO Aachen statt.
Mensch und Pferd als harmonisches Team, das gemeinsam sportliche Höchstleistungen erbringt: diese Bilder sind in Aachen mehr als vertraut. Wie aber geht es den Tieren tatsächlich? Sind sie Partner oder Mittel zum Erfolg?
 

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Liegende Kuh, 1930
 
© Ewald Mataré/kunsthaus nrw
 
Eine Kunsthistorische Führung und Nachbesprechung im Kunsthaus NRW - zum Jahresthema 2025 der Akademie
 
Pilgerroute 2025 – Weg der Seele
 
27. Juli 2025
Kooperation mit dem Kunsthaus NRW Kornelimünster
Den Weg der Pilger von den Gastzimmern durch die Paraderäume in die Kirche nachspüren: Eine Führung, passend zum Jahresthema 2025 der Akademie.
 

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