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Newsletter der Akademie des Bistums Aachen
 
  
  
 
 
 
 
Liebe Interessierte an der Arbeit unserer Akademie, liebe Freundinnen und Freunde, liebe Gäste,
 

welch eine Vision, mitten im Nichts einen Ort zu bauen, der Menschen Heimat bieten kann. "Dieser Platz, der einst Wüste war, wird mit geräumigen Häusern und schattigen Bäumen gefüllt werden, im Zentrum wird es einen Park geben und rund um den Park werden wir eine Synagoge, eine Bibliothek, ein Gemeindezentrum und Schulen bauen", so beschrieb der jüdische Schriftsteller Samuel Josef Agnon (1888-1970) diese Vision. 

Wie ihn zog es verschiedene Menschen und Gruppierungen Anfang des 20. Jahrhunderts aus der heutigen Ukraine, aus Polen und Russland nach Palästina, um hier neue Heimat zu finden. Ihr erster Anlaufpunkt war die antike Küstenstadt Jaffa, ihr Hafen auch einer der Hauptlandungsorte für Pilger. Viele Menschen aus Osteuropa träumten von einer modernen jüdischen Stadt. In diesem Vorhaben geeint, gründeten sie in Jaffa die Gesellschaft Ahuzat Bajit, was so viel heißt wie "Wohnsitz" oder "Anwesen", und unter diesem Namen nahmen sie ein Wüstengelände in den Blick, das vor der Stadt Jaffa lag.

Bis zum Paschafest, am 20. Nissan 5669 nach jüdischer, am 11. April 1909 nach christlicher Zeitrechnung, konnte man Grundstücke erwerben. So kauften 60 Familien 60 dieser Parzellen.  

Einer der Gründer der Gesellschaft erdachte eine Methode, wie diese Grundstücke aufgeteilt werden könnten, eine Art Lotterie. Dazu sammelte er je 60 weiße und graue Muscheln. Die grauen Muscheln beschriftete er mit den Nummern der Grundstücke. Auf die weißen Muscheln schrieb er die Namen der neuen Eigentümer. Dann bat er Kinder, diese Muscheln zusammenzufügen. Die Käufer, die sich auf den Sanddünen nördlich von Jaffa versammelt hatten, bekamen so ihre Grundstücke zugeteilt.

 
Menschen stehen in der Wüste versammelt (historisches Bild).
 
© Archivbild
 

Auf dem Platz, der einst Wüste war, wurde zum Paschafest 1909 auf diese Weise eine Stadt gegründet, heute unter dem Namen Tel Aviv bekannt. 

Der Name der Stadt ist dem Buch Ezechiel (Kapitel 3, Vers 15) entlehnt: "So kam ich zu den Verschleppten von Tel-Abib, dorthin, wo sie wohnten, sie wohnten nämlich am Fluss Kebar." Der Wortteil "Tel" steht für "alt“, "Aviv" bedeutet "Frühling" oder "das Neue“ oder auch: "Frühlingshügel“. Den Vers griff der Autor Theodor Herzl (1860-1904) in seinem Buch „Altneuland“ auf (vgl. dazu den Beitrag von Anselm Weidner, Auf Sanddünen gebaut, im Deutschlandfunk). 

Erster Bürgermeister der neuen Stadt sollte Meir Dizengoff (1861-1937) werden, in dessen Haus am Rothschild Boulevard im Jahr 1948 David Ben Gurion (1886-1973) den Staat Israel proklamierte und erster Ministerpräsident wurde (1948-1963). 

Tel Aviv klingt heute nach Touristenmonopole und Kulturzentrum, mit ihren Bauhaus-Häusern ist die Stadt Anziehungsstätte für Architekturbegeisterte. Einerseits.

Andererseits klingt Tel Aviv nach Angst und Bombenalarm, nach Schutzräumen und Gefahr. 

Ob Waffenruhe einkehrt und hält oder ob doch noch ein Flächenbrand entsteht, der sich auf andere Teile der Welt ausweiten könnte: Diese Sorge bewegt nicht nur die Menschen in Tel Aviv, Israel, nicht nur in Gaza und Iran. Sie bewegt auch die Menschen in der Ukraine. Sie bewegt Menschen im Sudan und in Myanmar. 

Die Sorge bewegt Sie und uns, gleichzeitig entsteht das Gefühl, in dieser Situation machtlos zu sein.

Jedoch nicht sprachlos und nicht ohne Zeichen.

Wir laden Sie ein: Nehmen Sie eine Muschelhälfte. Wenn Sie keine zu Hause haben, kommen Sie in die Akademie, wir versuchen, ausreichend zur Verfügung stellen zu können. Wenn Sie einen Menschen kennen, um dessen Frieden Sie sich gerade besonders sorgen, schreiben Sie diesen Namen auf eine Muschelhälfte. Wenn Ihnen ein Bibelvers in diesem Zusammenhang von besonderer Bedeutung ist, notieren Sie ihn auf der Muschel. Sie können ein Wort schreiben, einen Wunsch, ein Symbol zeichnen. 

Aus all dem möchten wir für die Menschen, die unserer Akademie verbunden sind, eine kleine Stätte schaffen, die der Sorge und dem Wunsch nach Frieden einen Ort gibt. 

Zwischen den Räumen Einhard und Alkuin, dem Gartenpavillon, steht im Freien die Marmorskulptur "Bittende" von Günther Oellers (1925-2011). Dort finden Sie eine Schale, in der Sie Ihre Muschel ablegen können. 

Wir hoffen, dass dieses Zeichen eine gegenseitige Stärkung sein kann, Ihren Bitten und der Hoffnung auf eine friedlichere Welt gemeinsam einen Ausdruck verleiht. 

Es grüßt Sie herzlich im Namen des ganzen Teams der Akademie und mit hoffnungsvollen Grüßen

Dr. Angela Reinders, Direktorin

 
 
Unsere Veranstaltungen im Juli
 
Francisco de Zurbarán  (1598–1664), Agnus Dei
 
© Museo del Prado
Jüdisch-christliches Bibellesen mit Tamar Avraham – Online-Angebot an fünf Abenden: Reihe 1
 
Opfertheologien
 
Dienstag, 10. Juni 2025 19:00 - Dienstag, 8. Juli 2025 20:30
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Mentorat Aachen statt, online an fünf Terminen.
Biblische Opfervorschriften in der Diskussion zwischen einer opferlosen religiösen Praxis und der geoffenbarten Heiligen Schrift.
 

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Ausschnitt eines Buchtitels: Hans Joas, Universalismus
 
© Suhrkamp Verlag, Berlin
Vortrag von Hans Joas zur Vorstellung seiner Neuerscheinung
 
Hans Joas, Universalismus - Weltherrschaft und Menschheitsethos
 
Donnerstag, 3. Juli 2025 18:30 - 20:00
„Ohne Reflexion auf die Geschichte eines Ideals können wir auch unsere Bindung an dieses weder uns selbst noch anderen umfassend verständlich machen“ (Hans Joas).
 

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Konzil von Nizäa 325, Salone Sistino, Fresco (1590)
 
© Giovanni Guerra (1544-1618), Cesare Nebbia (1534-1614) und Schüler
Vorlesung im Rahmen der Ringvorlesung „Einigungen und Trennungen im Glauben - 1700 Jahre erstes Ökumenisches Konzil von Nicäa (325)“
 
Neo-Arianismus: Wer akzeptiert bis heute die Ergebnisse von Nizäa nicht?
 
Montag, 7. Juli 2025 18:30 - 20:00
Kooperation der Institut für Theologie an der RWTH Aachen University und der Bischöflichen Akademie
Als ein erstes gemeinsames Konzil hat Nicäa geeint. Als ein erstes gemeinsames Konzil hat Nicäa Trennungen vorbereitet. Als ein erstes gemeinsames Konzil hat Nicäa Relevanz für heute.
 

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Springreiter auf dem Pferd springt über ein Hindernis auf dem Parcours.
 
© CHIO Aachen
StreitBAR: Tierwohl im Reitsport
 
Freitag, 11. Juli 2025 19:30 - 21:00
Diese Veranstaltung findet in Kooperation mit dem CHIO Aachen statt.
Mensch und Pferd als harmonisches Team, das gemeinsam sportliche Höchstleistungen erbringt: Diese Bilder sind in Aachen mehr als vertraut. Wie aber geht es den Tieren tatsächlich? Sind sie Partner oder Mittel zum Erfolg?
 

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Symbol eines Mikrofons vor aufgeschlagener Bibel mit dem Text: 'Konzilien im Ohr #1: Das Nicäno-Knstantinopolitanum'
 
© Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Vorlesung im Rahmen der Ringvorlesung „Einigungen und Trennungen im Glauben - 1700 Jahre erstes Ökumenisches Konzil von Nicäa (325)“
 
Konzilien im Ohr - aus der Podcastwerkstatt zum Konzil
 
Montag, 14. Juli 2025 18:30 - 20:00
Kooperation des Instituts für Theologie an der RWTH Aachen University und der Bischöflichen Akademie
Als ein erstes gemeinsames Konzil hat Nicäa geeint. Als ein erstes gemeinsames Konzil hat Nicäa Trennungen vorbereitet. Als ein erstes gemeinsames Konzil hat Nicäa Relevanz für heute.
 

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Liegende Kuh, 1930
 
© Ewald Mataré/kunsthaus nrw
Eine Kunsthistorische Führung und Nachbesprechung im Kunsthaus NRW - zum Jahresthema 2025 der Akademie
 
Pilgerroute 2025 – Weg der Seele
 
Sonntag, 27. Juli 2025 13:00 - 14:30
Kooperation mit dem Kunsthaus NRW Kornelimünster
Den Weg der Pilger von den Gastzimmern durch die Paraderäume in die Kirche nachspüren: Eine Führung, passend zum Jahresthema 2025 der Akademie.
 

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Die Akademie des Bistums Aachen auf Social Media
 
 
 
Vorschau auf Veranstaltungsreihen und Tagungen
 
Bischöfe tagen in der Konzilsaula in Rom. Alle tragen Gewänder. Es sind etwa 2.800 so genannte Konzilsväter, sie sitzen einander in zwei gegenüberliegenden Bankreihen gegenüber.
 
© Catholic Press Photo
Gespräche in der „lebendigen Bibliothek“ zum Zweiten Vaticanum
 
Das Konzil mit Leben füllen
 
Donnerstag, 4. September 2025 19:00 - Montag, 8. Dezember 2025 21:00
Kooperation mit dem pastoralen Personal des Bistums Aachen
Wie Bücher, die man ausleihen kann, teilen Menschen ihre Konzilsgeschichten mit den Gästen: zum Verlauf und den Ergebnissen des Zweiten Vatikanischen Konzils, zur Umsetzung im Bistum Aachen, aus eigener Forschung.
 

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Gezeichnetes Bild, eine Frau erklärt einem Mann anhand von Sprechblasen (Glühbirne, GPT-Knäuel, Text), wie er künstliche Intelligenz benutzt.
 
© ChatGPT
Praxiswissen zu ChatGPT, Copilot und weiteren Tools in drei Teilen
 
Verantwortungsbewusst mit Künstlicher Intelligenz arbeiten
 
Mittwoch, 1. Oktober 2025 18:00 - Mittwoch, 15. Oktober 2025 20:00
KI-Chatbots wie ChatGPT richtig nutzen: Der Workshop zeigt, wie Künstliche Intelligenz im Arbeitsalltag sinnvoll, rechtssicher und reflektiert eingesetzt wird – vom Prompting bis zur Ergebnisbewertung.
 

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Seifenblase, obere Hälfte
 
© Peter Weidemann/Pfarrbriefservice.de
Fluch und Segen im Märchen
 
„Was möchtest du haben: die Hälfte davon mit meinem Segen oder alles mit meinem Fluch?“
 
Freitag, 3. Oktober 2025 16:30 - Sonntag, 5. Oktober 2025 13:00
Was macht ein segensreiches Leben aus? Wodurch ist das Leben gesegnet? Wo treffen sich die Bilder der Märchen mit eigenen Erfahrungen?
 

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Notenständer, auf dem Notenblätter liegen, von hinten fotografiert, dahinter im Ausschnitt zwei Musiker mit ihren  Blasinstrumenten.
 
© Peter Weidemann/Pfarrbriefservice.de
Veranstaltungsreihe „Musik als Offenbarung - geistliche Musik und ihre Botschaft“
 
Musik als Sprache
 
Montag, 6. Oktober 2025 18:00 - 19:30
Die sprachliche Dimension geistlicher Musik: Wie vermittelt sie religiöse Inhalte? Welche persönliche Religiosität spiegelt sich in den Werken großer Komponisten?
 

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Ein Paar Frauenschuhe, hohe Pumps, vor schwarzem Hintergrund.
 
© Krystal Ng/unsplash.de
Femizide: Perspektiven aus Opferschutz, Kriminologie, Moraltheologie, Seelsorge und Beratung
 
Wenn Männer ihre Partnerinnen töten
 
Freitag, 10. Oktober 2025 14:00 - Samstag, 11. Oktober 2025 16:00
Eine Kooperation der Akademie des Bistums Aachen mit Alexianer Aachen, Diakonisches Werk im Kirchenkreis Aachen e.V., Evangelisches Erwachsenenbildungswerk im Kirchenkreis Aachen, Frauen- und Familienseelsorge im Bischöflichen Generalvikariat Aachen, Gleichstellungsbeauftragte der StädteRegion Aachen, kfd-Diözesanverband Aachen, RückHalt e.V. – Beratungsstelle gegen sexuelle Gewalt, Pelgrimsoord Klooster Wittem, Polizeipräsidium Aachen (Prävention und Opferschutz), Vikariat Ostbelgien
„Beziehungstat“ oder „Eifersuchtsdrama“: In Berichten über Tötungen von Frauen durch den (Ex-) Partner verschleiern solche Begriffe die männliche Machtdynamik.
 

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Aachener Dom, auf dem Kopf gespiegelt in einer Wasserpfütze
 
© Stadt Aachen/Lena Hoof
Bistum Aachen 1930-2030
 
Vom Marienstift zum Domkapitel: Geschichte des Aachener Doms als Stift
 
Freitag, 28. November 2025 14:00 - Samstag, 29. November 2025 14:00
Kooperation mit dem Geschichtsverein für das Bistum Aachen und der Domschatzkammer Aachen
Im Jahr 2030 wird das Bistum Aachen nach seiner Neugründung 100 Jahre alt. Die Tagung widmet sich der Geschichte des Aachener Marienstifts vom Frühmittelalter bis zur Neugründung des Domkapitels im 20. Jahrhundert.
 

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Jesus als Kind in der Krippe, nur mit einer Windel bekleidet.
 
© falco/pixabay.com
Weihnachtstagung
 
Wahrer Gott und wahrer Mann?
 
Freitag, 12. Dezember 2025 14:00 - Samstag, 13. Dezember 2025 14:00
An Weihnachten feiern wir die Geburt eines Menschen, von dem Christen glauben, dass er auch Gott ist. Gott wird Mensch. Aber er wird es als Mann.
 

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